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News
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Inhalt
3.
Vertreterversammlung der KZBV am 9. und 10. November in Frankfurt
A.o.
Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg
Konstituierende Vertreterversammlung
der KZBV am 18. und 19. März 2011 in Berlin
Vertreterversammlung
der KZV Baden-Württemberg am 15. und 16. April in Baden-Baden
Protokoll
der ZIS - Jahreshauptversammlung am 19. Januar 2012
-
3.
Vertreterversammlung der KZBV am 9. und 10. November in
Frankfurt
(10. November 2011 Dr. Georg Bach)
GOZ 2012, auch bei der KZBV VV das bestimmende
Thema - Haushaltsplan für das kommende Jahr verabschiedet -
Qualifizierungsszenarien für das Gutachtenwesen
Bereits zu zweiten Mal tagten die Vertreterinnen und Vertreter der
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung in der Bankenstadt Frankfurt
am Vortage des Deutschen Zahnärztetages.
Bereits bei den zahlreichen Vorbesprechungen im Vorfeld der Vertreterversammlung
kristallisierte sich heraus, dass die vom Vorstand in Absprache
mit dem Präsidium der BZÄK konsentierte Resolution zur
GOZ keinesfalls mehrheitsfähig war.
So geriet die GOZ 2012 rasch zum Megathema dieser Vertreterversammlung,
so dass die sonst dominanten Themen einer Herbst-VV (Haushaltswesen)
ein wenig in den Hintergrund rücken mussten.
Politisches Grußwort
Im Grußwort des hessischen Sozialministers Stefan Grüttner,
der maßgeblich an der Ausarbeitung des Versorgungsgesetzes
mitgewirkt hatte, wies dieser auf die zahlreichen Beschränkungen,
die für Veränderungen im Gesundheitswesen bestehen, ebenso
hin, wie auf die Tatsache, dass er Sozialpolitik stets unter der
Prämisse des Machbaren und des Finanzierbaren sieht - hier
mehr oder weniger deutlich Kritik an der zahnärztlichen Standespolitik.
Berichte des Vorstandes
Traditionsgemäß erstattete der Vorstandsvorsitzende Jürgen
Fedderwitz als erster aus dem KZBV-Führungstrio seinen Bericht.
Wie ein roter Faden zog sich die Furcht Fedderwitzens durch dessen
Bericht, dass künftige Sozialpolitik nur unter der Knute des
Finanzministers gestaltet und verwirklicht werden könne - mit
gravierenden Auswirkungen auf (Zahn-)Ärzte, besonders aber
auch für die Patienten.
Harsch ging Fedderwitz auch mit der Sozialpolitik die GOZ 2012 betreffend
ins Gericht - sein klares Fazit: "Wer gegenüber
Patienten verantwortlich sein möchte, der darf so eine GOZ
nicht abliefern; dies sein Credo.
Hoffnung sieht der KZBV Vorsitzende aber weder im Privat-, noch
im kassenzahn-ärztlichen Teilbereich, beide stehen der Konvergenz
der Systeme sehr offen gegenüber.
Wenig Erfreuliches auch von der Patientenberatung, wo engagierte
finanzielle Forderungen der Patientenvertreter leider keiner Leistung
im eigentlichen Sinne (z.B.Mitarbeit....) gegenübergestellt
werden können und bei der Etablierung neuer Qualitätssicherungungsmaßnahmen.
Hinweise auf die neue KZBV Website rundeten seine Ausführungen
ab.
"Die Durchführung einer Regelung für das Wohnortprinzip
ist ein schwieriges Geschäft!", dies die Einführungsworte
Wolfgang Essers zu Beginn seines Berichtes, wo er ergänzend
über wenig entsprechenden guten Willen des AOK Bundesverbandes
berichten konnte.
Er hofft dennoch eine Möglichkeit zu finden, die keine wesentlichen
erneuten Verwerfungen bedingen würde.
Bei der Zusammenführung der Bundesmantelverträge konnte
Esser über den Abschluss einer rein redaktionellen Zusammenführung
berichten - in Anlehnung an den VdAK Vertrag. Nunmehr stehen die
Erarbeitung von Lösungen für Detaillösungen an, hier
erwartet Esser Gegenwind seitens der Krankenkassen.
Zu den Punktwertverhandlungen: Hier konnte beim ZE-PW die volle
Steigerung realisiert werden, eine Anpassung der Festzuschüsse
wird zum 01.01.2012 erfolgen.
Ein Dauerbrenner - der "Gemeinsame Bundesausschuss" hier
berichtete Esser über den Themenbereich "Überprüfung
der Wirtschaftlichkeit", wo er klare Tendenzen sieht, die eher
kosmetisch orientierte "want dentistry" in eine "need
dentistry" umzumodeln und ins Festzuschusssystem zurückzuholen.
Auf hohes Interesse stießen die Ausführungen Essers zur
Qualitätssicherung im
Gutachtenwesen, wo er ein Konsensuspapier ankündigte, das auf
ein transparentes und qualitätsorientiertes GA-Wesen abzielt.
Eine stärkere Anbindung der GA-Referenten an die KZBV ist geplant,
in diesem Jahr wird eine KFO-GA-Tagung und im nächsten Jahre
eine Implantologie- und eine PAR-Gutachtertragung von der KZBV organisiert
werden.
Diesem durchaus brisanten Thema folgte gleich der nächste Donnerschlag;
Esser ging auf die "Patientenberatung" ein - hier sieht
er die Zahnärzte im Vorteil, weil diese im Gegensatz zur UPD
eine flächendeckende Patientenberatung anbieten können.
Auch hier ist die KZBV offensichtlich gewillt, Initiative zu ergreifen
und zwar - wen wunderts? - auf Bundesebene! Auch hier sollen "einheitliche"
Standards verwirklicht werden.
Zur "Alters- und Behindertenzahnheilkunde - hier musste Esser
einräumen, dass trotz heftigem Engagement der Zahnärzte
kein positives Ergebnis seitens der Politik erzielt werden konnte.
Zwar findet man durchaus durchgängige inhaltliche Unterstützung,
jedoch keine
Bereitschaft über die Finanzierung ernsthaft nachzudenken,
so Esser.
Einen echten Paradigmenwechsel sieht Esser im Versorgungsstrukturgesetz,
hier ging er mit den "Zauderern und Haderern" in den eigenen
zahnärztlichen Reihen harsch ins Gericht. Hier knüpfte
er an Ausführungen früherer Vertreterversammlun-gen an,
wenn er forderte "nun haben wir Freiraum, allerdings einen
Freiraum der erkämpft werden muss!"
Die im Gesetz verankerten Freiräume gilt es nun durch kluge
Verhandlungen zu nutzen.
Hier forderte Esser vehement dem "Reset" der Politik einen
"Reset" der zahnärztlichen Standespolitik entgegenzusetzen
- indirekt verbunden mit einer Kritik an der von ihm als lethargisch
empfundene Politik der Landes-KZVen.
Weitaus weniger kämpferisch gab er sich hingegen bei der GOZ,
diese "Kröte", so Esser, müsse man kampflos
schlucken, da es seiner Ansicht nach keine Alternativen gebe.
"Zum Schluss wieder in die Niederungen des KZV-Alltages",
so kann nur ein Rechenschaftsberichts Günter Buchholzs beginnen.
Der Standort Berlin wird weiter aufgerüstet (Abteilungen Qualitätsförderung/
GBA.....) und damit auch die Präsenz der KZBV in Berlin weiter
verstärkt.
Bei der Wirtschaftsprüfergesellschaft hat sich ein Wechsel
ergeben, hier wurde die Firma Verhülsdonk beauftragt.
Die Sozialkostenrücklage für den Berlinumzug muss laut
VV-Beschluss aufgelöst werden und wird anteilsmäßig
an die KZVen zurückgeführt.
Wenig Erfreuliches von der GEMATIK, zwar sei der Basis-Roll-Out
recht gut abgelaufen, doch die momentan zur Lösung anstehenden
Probleme bei der EGK stecken in einem schwierigen Prozess.
Um bei der Online-Abrechnung weiterzukommen, erstellt die KZBV momentan
einen sogenannten "Integrationsleitfaden", Ziel ist eine
sichere Direktübermittlung der Da-ten aus den Praxen bei gleichzeitigem
hohen Schutz der Praxissysteme ("Sicher-heitsboxen").
Letztere sind als "Art Gütesiegel" ohne jegliche
Verpflichtung für die Praxen.
Nicht zu verwechseln mit der Online-Abrechnung ist die papierlose
Abrechnung, letztere fußt auf rechtlichen Gegebenheiten, die
Krankenkassen drängen zudem.
Bei der Einarbeitung der xml-Format-Laborrechnungen sind vor allem
die Softwarehersteller gefordert, die dieses Thema allerdings nicht
mit dem zu erwarten-den Engagement angehen, so Buchholz. Die KZBV
hingegen hätte alles Erforderli-che getan!
Beim GBA ist eine Arbeitsgruppe "Inhalte Regelversorgung"
angesiedelt, diese Überprüfung bezieht sich jedoch lediglich
auf die Regelversorgung. Entsprechende Fragen sind formuliert und
werden nun an externe Institute vergeben werden. Sei-tens der Krankenkassen
sind allerdings Anträge zu erwarten, die auf eine Überprüfung
des GESAMTEN Systems zu erreichen und das System der befundorientierten
FZS
auszuhöhlen.
Diskussion der Vorstandsberichte
Den Berichten des Vorstandes folgte eine sehr ausgedehnte, mitunter
langatmige Diskussion, im deren Rahmen sich zwei Lager herauskristallisierten:
Einmal die eher dem Vorstand zugeneigten Delegierten, die Veränderungen
an den mit der BZÄK abgestimmten Anträgen ablehnten, oder
zumindest der BZÄK keine Ergebnissen vorab "aufs Auge
drücken wollten" (Zitat Ralf Wagner) und auf der anderen
Seite Delegierte, die einerseits die geringe Aktualität der
Anträge ("Stand vor vier Wochen; nicht einmal die Bundesratsentscheidung
eingearbeitet (Ute Maier)", "völlig daneben (Janusz
Rat)") kritisierten und sehr wohl auch die KZBV zum Thema GOZ
involviert sehen und eine entsprechende ablehnende Haltung des Inhaltes
der Novellierung eingebracht sehe wollten.
Hier wurde teilweise auch heftige Kritik an der BZÄK, ihrer
Rolle bei der Entstehung der neuen GOZ und an hierbei involvierten
Kammervertretern laut.
Der Vorstand der KZBV klinkte sich mehrfach in die laufenden Diskussion
ein und motivierte auch die "KZV-Landesfürsten",
mit denen freundschaftliche Kontakte gepflegt werden entsprechende
Wortbeiträge einzubringen, die auf Befürwortung des "weichgespülten"
Vorstandsantrages und damit auf Stützung des BZÄK-standes
abzielten. Das Bemühen diesen Antrag nicht kippen zu lassen,
war nicht zu übersehen.
Vor allem Ute Maier, Vorstandsvorsitzende der KZV BW, war es zu
verdanken, dass den kritischen Stimmen, auch an der Informationspolitik
der BZÄK, souveränes Gehör verschafft wurde.
Ihrem Fazit, die Resolution des Vorstandes zur GOZ zurückzunehmen,
das überraschenderweise von Ralf Wagner vehement unterstützt
wurde, führte zu einer gewissen Verhaltensänderung des
Vorstandes.
Dies in Form von Wolfgang Esser, der massive Kritik an der BZÄK
- vor allem an dem Ausschluss der KZBV an der Gestaltung und Definition
von Inhalten der neuen GOZ - äußerte, gleichwohl an der
Resolution, wenn auch in leicht modifizierter Form, zunächst
festhielt.
Da jedoch eine Mehrheit für einen der beiden Lager, bzw. für
einen der zur GOZ eingereichten Resolutionen klar schien, einigte
man sich auf die Erarbeitung eines ganz neuen gemeinsamen Antrag,
welcher in der Mittagspause erarbeitet wurde.
Dieser wurde nach Präsentation und kurzer Diskussion zur Abstimmung
gebracht und fand eine breite Mehrheit, ebenso wie die Resolution
zum Versorgungsgesetz und weitere Anträge des Vorstandes zur
Behindertenbehandlung, zum Patienten-rechtegesetz und zur Patientenberatung,
zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Dem Antrag des Vorstandes "Stärkung des Generalisten"
stand einer aus der Feder der Kollegen Steiner/ Beischer/ Hüttmann
gegenüber, der auf eine vollständige Ab-lehnung von Einführung
weiterer Fachzahnärzte abzielte; somit wurden beide Anträge
fusioniert und konsentiert und fanden eine einstimmige Befürwortung
"Antragsflut"
Vor allem aus der Feder der Kollegen Steiner, Beischer und Hüttmann
resultierte hohe Produktivität - eine wahre Flut von Anträgen,
weitestgehend inhaltgleich mit Anträgen, welche bereits bei
der jüngst in Karlsruhe stattgefunden HV des Freien Verbandes,
brach über die Vertreterversammlung herein, jedoch - auch dies
eine gewisse KZBV-Tradition - mit eher magerem Abstimmungserfolg
(die meisten der Anträge kamen gar nicht zur Abstimmung und
wurden zurückgezogen). Lediglich die Anträge zur Datenhoheit
und zur §128 SGB V (Praxislabor), zur Beseitigung der Bestimmungen
zum Degressiven Punktwert und zur Therapiefreiheit fanden dann breite
Mehrheit.
Ein weiterer - unter Punkt 5 behandelter - Antrag stellte einen
"zweiten Anlauf" einiger (ehrenamtlicher) Delegierter
dar, künftig die Frühjahrs-Vertreterversammlung auf ein
Wochenende (Freitag-Samstag) zu legen; dieser wurde mit 29 zu 15
Stimmen, bei einigen Enthaltungen, befürwortet. Im Vorfeld
hatte der Vorstand darauf hingewiesen, dass es sehr schwierig sei,
Politiker für das "Forum" am Vortag der KZBV VV zu
gewinnen.
Haushaltswesen
Naturgemäß steht eine Herbst-Vertreterversammlung unter
dem Überthema "Haushaltswesen", dies war in diesem
Jahre nicht so, was an der Diskussion um die GOZ 2012 lag, wie bisher
im Bericht aufgeführt.
So rückten der Jahresabschluss Bericht 2010 und der Haushaltsplan
2012 und die Reisekosten- und Sitzungsordnung der KZBV etwas in
den Hintergrund, sowohl von der Wichtigkeit, als auch von zeitlicher
Komponente her betrachtet.
In außergewöhnlich kurzer Zeit nahmen die Vertreterinnen
und Vertreter der KZBV den
Bericht des Kassenprüfungsausschusses, vorgetragen durch Herrn
Kollegen Mittermeier, zum 31.12.2012 zur Kenntnis und entlastete
den Vorstand für dieses Jahr 2010.
Auch der Haushaltsplan für das Jahr 2012 fand breite Mehrheit
und wurde genehmigt, ebenso die Reisekosten- und Sitzungsgeldordnung
der KZBV.
Von einigen ehrenamtlichen Delegierten lag ein Antrag vor, der die
Erarbeitung einer Reisekostenordnung bis zur nächsten Vertreterversammlung
forderte, der auf eine Wiedereinführung der Kriterien, die
bis 2005 gültig waren, abzielte.
Dieser Antrag fand eine breite Mehrheit.
Die vom Vorstand präferierte Wirtschaftsprüfungsfirma
Verhülsdonk wurde zum Wirtschaftsprüfer gemäß
§15 Absatz 1 der Satzung der KZBV bestellt.
A.o. Vertreterversammlung der
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg
23.07.
2011 von Dr. Georg Bach
· VV der LZK Baden-Württemberg lehnt einmütig den
GOZ-Referentenentwurf ab
· heftige Diskussion um das geplante Patientenrechtegesetz
und den Referentenentwurf der GOZ
· hochrangige Berichterstatter (MdB Wolfgang Zöller
und BZÄK Präsident Dr. Peter Engel)
Zu den wichtigsten Tagesordnungspunkten.
Sicherlich ein Novum - erst wurde der Termin für eine a.o.
VV abgesagt, dann jedoch, flankierend zur einsetzenden Diskussion
um den Referentenentwurf für die Novellierung der GOZ, auf
Antrag von 20 Delegierten wieder aufgenommen.
Um dem offensichtlichen Informationsbedürfnis der Delegierten
gerecht zu werden, legte sich der LZK-Vorstand mächtig ins
Zeug und konnte mit MdB Wolfgang Zöller (Patientenrechtegesetz)
und BZÄK Präsident Dr. Peter Engel (GOZ) zwei überaus
namhafte Berichterstatter gewinnen.
So trafen sich die Delegierten der Vertreterversammlung am 23. Juli
im Hotel Maritim in Stuttgart und wurden mit einer prall gefüllten
Tagesordnung konfrontiert. Um der Diskussion der als wichtig erachteten
Tagesordnungspunkte ausreichend Raum einzuräumen, wurde die
Tagesordnung gleich zu Beginn der VV etwas ausgedünnt und der
Punkt "Praxis-Hygienebegehungen" auf eine spätere
Vertreterversammlung
verschoben.
Gleichzeitig fand jedoch eine Erweiterung der Tagesordnung um dem
Punkt "Fachzahnarzt für Allgemeine Zahnheilkunde"
statt. Hintergrund waren hier die Aktivitäten des hessischen
Kammerpräsidenten und BZÄK-Vize Dr. Frank, der mit der
Intention der Einführung eines solchen Fachzahnarztes sogar
im hessischen Gesundheitsministerium vorstellig wurde, obwohl die
befassten zahnärztlichen Gremien
(u.a. der BZKÄK-VV und auch der VV der LZK BW) eindeutige Beschlüsse
gegen die Einführung eines solchen Fachzahnarzttitels verabschiedet
hatten. Die Aktivitäten des Kollegen Franke wurden in zahlreichen
Wortbeiträgen mißbilligt. Ein einstimmig befürworteter
Antrag sprach dem
BZÄK Vizepräsidenten zudem das Misstrauen der LZK-Delegierten
BW aus.
Patientenrechtegesetz
Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller
(MdB) hatte es sich nicht nehmen lassen auf Einladung der LZK selbst
den Weg nach Stuttgart anzutreten und stellte gleich zu Beginn des
VV klar
"Es gibt gute Gründe ein Patientenrechtegesetz zu
beschließen, wir brauchen dieses!".
Zielsetzung ist ein Inkrafttreten des Gesetzes zum 01. Juli des
kommenden Jahres.
Gleichzeitig stellte Zöller aber auch klar, dass dieses Gesetz
nicht gegen die (Zahn-) Ärzteschaft gerichtet ist und dass
die von diesen Gremien extrem kritisierte Beweislastumkehr nicht
im Gesetz Einzug halten wird. Ferner sprach der Patientenrechtebeauftragte
eine Einladung aus: "Dieses Gesetz ist nicht gegen
irgendjemand gerichtet - lassen Sie uns dieses Gesetz gemeinsam
machen!".
Die Visionen Zöllers Patienteninformation/ Risiko- und Fehlermanagment/Behandlungsfehlerverdacht
zogen sich wie ein roter Faden durch die Ausführungen Zöllers.
Um bei Verdacht auf Behandlungsfehler im Verfahren zu beschleunigen
setzt Zöller eher auf Spezialkammern bei den Gerichten und
auf Schiedsstellen.
In der anschließenden Diskussion wurden dennoch einige Teile
des geplanten Gesetzes seitens der LZK Delegierten (fehlender Hinweis
auf Patientenpflichten/ überbordende Ansprüche an Behandlungsdokumentation/
vermehrte Bürokratie/ zahlreiche kritische Anmerkung zu Haftungsfragen)
formuliert und dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung wichtige
Gedanken mit auf Weg gegeben.
Die Haltung der VV wurde in eine Resolution gefaßt und fand
einstimmige Befürwortung.
Reform der Gebührenordnung für Zahnärzte
"Ich habe in den vergangenen Wochen viele Schreiben erhalten
- viele polemische, viele kritische", dies die Einführung
des Präsidenten der Bundeszahnärztekammer. Dr. Peter Engel
und stellte klar, dass die Kritik am Referentenentwurf ebenso nachvollziehbar,
wie korrekt ist.
Den Schwerpunkt, warum Engel nach eigenem Bekunden "Wut im
Bauch" verspürt, ist vor allem die Tatsache der unadäquaten
Honoraranpasung im Referentenentwurf.
Hier nahm der BZÄK Präsident Anleihen an der Argumentation
der Stellungnahmen der Fachgesellschaften und politischen zahnärztlichen
Verbände, die in jüngster Zeit sich in stark steigender
Zahl gemeldet hatten.
Und doch stellte Engel klar "Wir befinden uns vor der letzten
Abfahrt vor der Mautstelle -
bzw. wir müssen uns fragen, was für Optionen haben wir!".
Die von der Politik angebotene Einführung der HOZ wäre
jedoch nur nach einer gründlichen Abwertung und einer Aufsplittung
in verschiedene Bereiche (delegierbar und schlechter bewertet und
ärztlich und besser bewertet) gekommen, beides "wäre
furchtbar für die Zahnärzte geworden", so Engel.
So habe sich die BZÄK entschlossen die HOZ zurückzuziehen
und nun bestehen nur noch die Optionen auf den (einstmals abgelehnten)
Entwurf der damaligen Ministerin Schmidt zurückzugreifen, oder
die GOZ alt zu nehmen und durch die Analogleistungen zu ergänzen.
Letzteres allein sei mit dem Ministerium seitens der BZÄK vereinbart
gewesen.
Alles andere, was sich nun im Referentenentwurf wiederfindet, sei
allein und eigenmächtig durch das BMG durchgeführt worden,
die BZÄK hatte nur eine Beratungs-, aber keine Verhandlungsoption,
so Engel.
Der jetzige Referentenentwurf enthalte keine Öffnungsklausel
und bringt ein Plus von 345 Millionen Euro, deshalb sollte man diesen,
so der BZÄK Präsident unbedingt annehmen, vor allem Angesicht
des drohenden Szenariums künftiger Bundesregierungen.
Zum früheren Schmidtentwurf besteht sogar ein Plus von 485
Millionen, falls jener verwirklicht worden wäre.
Eine Zusage, dass gewisse Gebührenpositionen künftig nur
zum 2,3fachen Satz abgerechnet werden können, sei seitens der
BZÄK nicht erfolgt, lediglich bei den deutlich aufgewerteten
Positionen (Compositfüllungen/ Kronen/ Teilkronen....) gebe
es die Erwartung, dass hier der Aufwertung eine gewisse Zurückhaltung
seitens der Zahnärzte gegenüber gestellt werde.
Zum aktuellen Stand der Diskussion berichtete Präsident Engel
von einer Nachbesserung des Ministeriums bei ca. 30 Positionen,
einem Fortfall des Zielleistungsprinzips und der Zusage des frischgekürten
Minister Bahrs, dass die GOZ im Falle einer Ablehnung im Bundesrat
ganz zurückgezogen werden wird und nicht in Vermittlungsausschüsse
gegeben wird (wo dann Kompromisse zu Lasten der Zahnärzte geschlossen
werden würden).
Als Resümee stellte Engel fest, dass die Ansprüche der
Zahnärzte zwar berechtigt, die politische Situation aber eine
andere sei und warb "aus Fürsorge für den Berufsstand"
für die Zustimmung zum GOZ Referentenentwurf, denn "es
würde alles noch viel schlimmer kommen".
In Ergänzung zu der ausführlichen Rede Engels, informierte
der GOZ Referent der LZK
Baden-Württemberg, Kollege Dr. Jan Wilz, die Vertreterversammlung
über Veränderungen im Leistungsteil im Referentenentwurf.
Das von beiden Berichterstattern eher verhalten positive Resümee
vermochte sich indes ein ganz überwiegender Teil der Vertreterinnen
und Vertreter nicht anschließen, vielmehr wurde harsche Kritik
an dem Referentenentwurf und auch an der Rolle der Bundeszahnärztekammer
geübt. Nahezu einhellig wurde von allen Diskutanten der Referentenentwurf
zur Novellierung der GOZ in der jetzigen Form abgelehnt.
Nur für den Fall wesentliche Verbesserungen kann nach Ansicht
der Delegierten eine Zustimmung zum Referentenentwurf erreicht werden.
Trotz teilweise recht emotionaler Entgegnungen des BZÄK Präsidenten
vermochte dieser das Ruder nicht herumzureißen, die Vertreterinnen
und Vertreter blieben bei ihrer ablehnenden Haltung. So fand eine
eine entsprechende Resolution, die zum Inhalt hatte, den GOZ Referentenentwurf
in der jetzigen Form abzulehnen einstimmige Befürwortung.
Bewertungsportale
LZK Präsident Dr. Udo Lenke stellte zu Beginn der Diskussion
dieses Tagesordnungspunktes klar, dass es jedem gestattet ist, ein
internetgestütztes Patientenbewertungsportal zu etablieren.
Um hier einen gewissen Einfluss zu gewinnen hat die BZÄK in
Zusammenarbeit mit anderen zahnärztlichen Gremien Kriterien
formuliert, denen ein seriöses Portal Genüge zu leisten
in der Lage sein muss. So soll der hier zu verzeichnenden Wildwuchs
eingedämmt werden.
An dem Projekt "Weiße Liste" der AOK und der Bertelsmann-Stiftung
(z.Zt. in Thüringen-Berlin-Hamburg laufend) ist die BZÄK
in Form eines Vertreters (Thüringischer LZK Präsident)
involviert.
Der aus den Reihen der Delegierten kommenden Frage nach der Intention
der zahnärztlichen Mitarbeit formulierte Präsident Lenke
den hierbei zu erzielenden Informationsgewinn und die Möglichkeit
der Verwirklichung der bereits erwähnten Kriterien.
Fehlermanagement "Jeder Zahn zählt"
Auch dies ein Tagesordnungspunkt, zu dem die Vertreterinnen und
Vertreter den aktuellen Stand der Entwicklung erfragten. Hintergrund
war die Forderungen des Patientenbeauftragten der Bundesregierung
nach Einführung eines Fehlermanagements.
Dieses Ansinnen wurde in Zusammenarbeit zwischen BZÄK-KZBV-IDZ
in ein Projekt überführt, welches momentan als geschlossenes
(nur für Kolleginnen und Kollegen zugänglich) System sich
in der Probephase befindet.
LZK-Präsident Lenke sieht dieses Projekt als "sehr großen
Qualitätszirkel".
Nach Aussteigen der KZBV aus dem Projekt beabsichtigt die BZÄK
das Projekt alleine weiter zu führen.
Seitens der Delegierten wurde das Projekt als wenig wissenschaftlich
und unausgewogenzufällig
gewertet, vor allem die zu einem gewissen Zeitpunkt online und für
jeden zugängliche Projektverwirklichung wurde seitens der Delegierten
kritisiert.
Bedauert wurde, dass die beiden Körperschaften in diesem Punkt
nicht mehr zusammenarbeiten.
BZÄK-Präsident Dr. Engel sah hierfür Informationsdefizite
als Ursache.
In Übereinstimmung mit zahlreichen Delegierten, die sich als
Diskutanten gemeldet hatten, zeigte er sich jedoch zuversichtlich,
dass die beiden zahnärztlichen Spitzenkörperschaften wieder
gemeinsam dieses Projekt weiterverfolgen.
Nachwahlen
Durch den überraschenden Tod von Kollegen Klaus Peter Rieger
mussten Nachwahlen
für ein Mitglied in den Ausschuss für Zahnärztliche
Mitarbeiterinnen (Dr. Bernd Krämer)
und für einen Beauftragten der Arbeitgeber in den Berufsbildungsausschuss
(Frau Dr.
Hillerich) erfolgten.
HOCH
Vertreterversammlung
der KZV Baden-Württemberg
am 15. und 16. April in Baden-Baden
16. April 2011 Dr. Georg Bach
Vorstandsverträge
unter Dach und Fach
Satzungsänderungen verabschiedet
Enttäuschung über die Neugestaltung der GOZ
Strategiepapier des Vorstandes findet breite Zustimmung
nach wie vor Ablehnung der elektronischen Gesundheitskarte
Zwei Tage war die nordbadische Kurstadt Gastgeber der Vertreterversammlung
der
Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg.
Bei wunderschönem frühlingshaften Wetter zeigte sich Baden-Baden
von seiner schönsten Seite, was die Delegierten jedoch nur
eingeschränkt genießen konnten, war das VV-Programm,
bereits in der ursprünglich geplanten Form prallvoll und wurde
zudem um zwei weitere Punkte erweitert.
Fragestunde
Es lagen Fragen der Kollegen Steck (separate Kontenführung
für den Vorstand/Sozialwahlen) und Borckmann (eCard), die von
Christoph Besters (Frage Steck) und Christian Finster (Frage Borckmann)
beantwortet wurden.
Bericht des Vorsitzenden der Vertreterversammlung
Dr. Dr. Alexander Raff erstattete seinen Bericht als VV-Vorsitzender
und ließ es sich nicht
nehmen, vor allem die neuen Vertreterinnen und Vertreter zu begrüßen
und bat um "Einbringen" neuer Gedanken und um aktive Mitarbeit
in der Vertreterversammlung.
Zwei Themen haben den VV-Vorsitzenden seit der letzten VV intensiv
beschäftigt, zum einen die Ausgestaltung der Vorstandsverträge
und die Klage gegen das Sozialministerium (Satzung zum Punkt "Selektivverträge"
- Einfluss der VV).
Auch wenn nun - nach teilweise intensiver und auch durchaus kontrovers
geführter Diskussion - nun im konstruktiven Miteinander zwischen
Findungskommission-Vorstand und Bezirken ein Kompromiss gefunden
wurde, mit dem alle Beteiligten leben können, so plädierte
Kollege Raff doch zukünftig Verträge VOR den Vorstandswahlen
auszugestalten.
Ganz im Sinne der Vertreterinnen und Vertreter war das Ergebnis
einer juristischen
Expertise, das passend zur Vertreterversammlung eintraf und dem
Ansinnen der VV eine
Klage gegen das Sozialministerium auf den Weg zu bringen, das Mitspracherecht
der VV
bei Selektivverträgen betreffend.
Gesundheitliches Statement der Vorsitzenden des Vorstandes
Dr Ute Maier ging in ihrem gesundheitspolitischen Statement zunächst
auf die kurios verlaufene konstituierende Vertreterversammlung der
KZBV ein, wo der eigentlich bereits geschiedene KZBV-Vorstand nun
doch der neue Vorstand blieb.
"Demokratie ist wo die Mehrheit ist", mit diesem Polt-Zitat
verband Frau Kollegin Maier die Aufforderung an den KZBV-Vorstand
sich zusammen zu raufen, was angesichts der zahlreichen Probleme
unabdingbar ist.
"Das Wahlergebnis der Landtagswahlen in Baden-Württemberg
ist sensationell und wird
in die Geschichte eingehen" dies die Einführung Ute Maiers
bei ihrem Schlenker auf die erdrutschartigen Umwälzungen in
unserem Bundesland. "Was bedeutet dieser Regierungswechsel
für uns Zahnärzte - neue Chancen? Neue Probleme?
Hier verwies Ute Maier auf die Lobbyarbeit der Zahnärzte bei
SPD und Grünen im Vorfeld der Wahl, doch stellte die Vorsitzende
des Vorstandes der KZV BW klar: "Wir werden uns mit der SPD
und den Grünen sicherlich mehr reiben, als früher mit
CDU und FDP".
Diese Entwicklung in Baden-Württemberg wird auch Einflüsse
auf die Bundespolitik haben, hier verwies Ute Maier auf die geplante
Ausweitung der Gewerbesteuer auf Ärzte und Zahnärzte.
Regelrecht geißelte Ute Maier den Referentenentwurf für
eine Novellierung der GOZ, die sie als absolute Missachtung der
Zahnärzte wertet. Hier waren durchaus auch kritische Untertöne
gegenüber der BZÄK und Kammern zu hören.
Die rhetorische Frage "All dies akzeptieren und einfach umsetzen?"
beantwortete Maier gleich selbst - "Nein, das lassen wir uns
nicht gefallen!"
Weitere Ausführungen Ute Maiers betrafen das Versorgungsgesetz.
Die im Anschluss an das Statement aufgerufene Diskussion stand nahezu
unter dem Thema "GOZ Novellierung"; der vom LZK Präsidenten
mit seinem Beitrag eingeleitete Versuch Kritik an dem körperschaftlichen
Miteinander im Sinne einer Beschränkung auf die "Kernkompetenzen"
der KZV zu verbinden, mochten sich die Mehrzahl der Delegierten
nicht anschließen, vielmehr sprachen sich zahlreiche Redner
dafür auf, die "Beschäftigung miteinander" zugunsten
einer aktiven gemeinsamen Außenpolitik
aufzugeben; hierfür sprach sich in einem bemerkenswerten Beitrag
auch auch der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes und KZV BW
Delegierte Kollege Sundmacher aus.
Vier Resolutionen (Reform der vertragszahnärztlichen Versorgung/
GOZ/ Ablehnung der
Gewerbesteuer/ Ablehnung der Bürgerversicherung der SPD) und
fanden einstimmige Unterstützung.
Dienstverträge der Vorstandsmitglieder
Wie bereits im Vorfeld erwähnt bedurften die Dienstverträge
für die Vorstandsmitglieder einer intensiven Abstimmung.
Nun lagen die konsentierten Versionen vor, die einmütige Zustimmung
fanden.
Lediglich eine in letzter Minute auf Wunsch des Sozialministeriums
eingefügte Änderung,
die auf eine Beschränkung Nebentätigkeit eines hauptamtlichen
Vorstandsmitgliedes, welches Zahnärztin/ Zahnarzt ist, fand
keine Akzeptanz der Vertreterinnen und Vertreter, die letztendlich
auf für eine liberalere, die Ursprungsversion sogar überschreitende
Formulierung votierten.
Genehmigung von Verträgen mit Krankenkassen
Vom Volumen her, der "dickste Brocken" der VV-Mappe -
die mit dem Krankenkassen abgeschlossenen Verträge fanden breite
Zustimmung der Vertreterinnen. Die hierbei erzielten Ergebnisse
wurden zudem entsprechend gewürdigt.
Frau Kollegin Maier gab tagesaktuelle Informationen und freut sich
vor allem über Fortschritte beim Abbau der Überschreitungssummen
bei AOK und LKK durch eine längst überfällige Anpassung
des Budgets.
Leider verzögert sich ein Vertragsabschluss mit der IKK Classic
bedingt durch eine
momentane Verhandlungs-Komplettverweigerung dieser Krankenkasse.
Patientenrechtegesetz
Noch in diesem Jahr wird ein Patientenrechtegesetz verabschiedet
werden, Ziel dieses neuen Gesetzes ist die "Bündelung
der Rechte von Patienten". Es ist zu erwarten, dass KZBV und
BZÄK an den Ausgestaltung beteiligt werden. Bei einer Pressekonferenz
am Montag nach der VV der KZV BW unter Beteiligung der BZÄK
zu diesem Themenbereich.
Vorstandsmitglied Christian Finster legte nicht nur die Entstehungsgeschichte,
die bis ins Jahr 1979 zurückreicht, das sondern stellte auch
das Zöllersche Grundlagenpapier dar und erläuterte auch
die (nahezu durchweg negativen) Auswirkungen auf die Deutschen Vetragszahnärzte.
Vor allem die Beweislastumkehr bei eingetretenen Komplikationen
und die im Gesetz beinhaltete Formulierung, dass im Falle eines
Fehlers automatisch ein Verschulden des Behandlers vorliege, erzeugte
hohen Unmut unter den Vertreterinnen und Vertreter.
Auch die Einführung einer eigenen Kammer für Haftungsfragen
ist geplant.
Mit der rhetorischen Frage "Steht es so schlecht um die Patientenrechte,
dass es dieses Gesetzes bedarf? beantworte Christian Finstert selbst:
Patientenrechte sind bezüglich Grundlagen und Durchsetzung
vorzüglich aufgestellt, dass Patientenrechtegesetz ist gänzlich
überflüssig.
Eine vom Vorstand auf Nachfrage aus den Reihen der Delegierten spontan
erarbeiteter Antrag auf Ablehnung des Patientenrechtegesetzes fand
einmütige Befürwortung der Vertreterversammlung.
Elektronische Gesundheitskarte
Bereits im gesundheitspolitischem Statement des Vorstandes erfolgte
eine Beurteilung
der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte. Ferner
lag eine Resolution zu diesem Thema vor, die einmütige befürwortet
wurde. Ferner konnten einige Fragen aus der Vertreterversammlung
beantwortet werden.
Strategische Ausrichtung der KZV BW
Vorstandsmitglied Christoph Besters erläuterte das Strategiepapier
des Vorstandes und stellte es in einen gesamtpolitischen Zusammenhang.
Hier ging der stellvertretende Vorsitzende der KZV BW zunächst
auf das generelle Strategiekonzept und dann auf die strategische
Ausrichtung der KZV BW im Vertragswettbewerb ein.
Wichtig war Besters die umfassende Darstellung der generellen Visionen
des Vorstandes.
In drei Arbeitsgruppen besetzt mit Ehrenamtsträgern aus dem
Landesbeirates und aus Mitgliedern des Vorstandes und unter externer
Moderation wurde das Strategiepapier mitentwickelt.
2 Felder stellen die Hauptherausforderungen der Zukunft dar, einerseits
die Intensivierung des Vertragswettbewerbes und anderseits der Wandel
des zahnärztlichen beruflichen Umfeldes. Aus den Analysen dieser
Punkte ergeben sich die Ziele für die KVZ und den Zahnarzt
im Vertragswettbewerb.
Nun stellt sich die Frage "Was müssen wir tun?" -
neben dem Schaffen einer KZVUnernehmensidientität,
sind vor allem die Kernprozesse, ein Organigramm und ein Changemanagment
zu nennen.
Die KZV als Steuerungselement im Vertragswettbewerbes - dies zu
Ende des ausführlichen und sehr umfangreichen Berichtes von
Christoph Besters.
Auf Grundlage dieses Strategiepapiers möchte der Vorstand gerne
weiter arbeiten und bat um Zustimmung. Hier lag ein Antrag vor,
der breite Zustimmung der Delegierten fand.
Satzungsänderungen
Der Vorsitzende des Satzungsausschusses, Kollege Tomppert, stellte
den Antrag des Satzungsauschusses auf Änderung der Satzung
eine "Meldepflicht" vor dem Abschluss eines individuellen
Selektivvertrages. Schließt ein Kollege nach Beratung den
Vertrag ab ist dieser der KZV vorzulegen.
Der Antrag fand einstimmige Befürwortung.
HVM 2012 - Zwischenbericht
Der Sprecher der HVM Kommission und Autor dieses Beitrages erstattete
einen Zwischenbericht.
Im Rahmen der zwei Sitzungen der HVM Kommission in Januar und Mai
d.J wurden zunächst einige Themen, die an die Kommission aus
der VV und den Bezirken herangetragen wurden, abgearbeitet.
Als anstehende Projekte der Kommission wurden zwei Vorschläge
für den HVM 2012 vorgestellt, welche
a) auf eine Kürzungsfreiheit für Praxen, die ihre
IBG nicht überschritten haben
b) auf die Möglichkeit der nachträglichen Korrektur rechtskräftiger
IBGen für Praxen, die
einen ersetzenden Selektivvertrag abgeschlossen haben abzielen.
Nach juristischer Abklärung werden diese beiden Änderung
zum HVM 2012 in der Herbst-VV präsentiert werden.
Nachwahlen
Für die BD Stuttgart wurde ein stellvertretendes Mitglied im
Prothetikeinigungsauschuss (Kollege Fuchs), für die BD Freiburg
ein Mitglied im Beschwerdeausschuss (Kollege Goerke) und ein Mitglied
in den Beschwerdeausschuss (Kollege Goerke) gewählt.
HOCH
- Konstituierende Vertreterversammlung
der KZBV am 18. und 19. März 2011 in Berlin
"Der alte ist der neue Vorstand" - der Berliner
Wahlkrimi - Riesenüberraschung bei den Wahlen zum KZBV-Vorstand
- jedoch eindeutige Mehrheiten für die VV-Vorsitzenden
Der Pulverdampf ist schnell verflogen - doch barg
die konstituierende Vertreterversammlung der KZBV eine Sensation,
dank einer unerwarteten Mehrheit für Jürgen Fedderwitz
im ersten Wahlgang zum Vorstand der KZBV.
War in den zahlreichen Vorbesprechungen der Landes-KZVen, der AG
KZVen und des Freien-Verbandes ebenfalls von nicht klaren Mehrheitsverhältnissen
bei dem VV-Präsidium ausgegangen worden, so wurden diese Zweifel
jedoch bereits in den ersten Wahlgängen zu den VV-Vorsitzenden
gründlich ausgeräumt.
Wahl des Vorsitzenden der Vertreterversammlung
und seiner beiden Stellvertreter
Mehr im Vorfeld, als auf der Vertreterversammlung selbst, wurde
die Wahl zu den VV-Vorsitzenden diskutiert, unter anderem hatte
eine Empfehlung der VV-Vorsitzenden der Landes-KZVen beide Stellvertreterposten
mit ehrenamtlichen zahnärztlichen Standespolitikern zu besetzen.
Die Diskussion Ehrenamt vs. Hauptamt klang in der VV zwar kurz an,
fand aber nach einer blitzgescheiten Vorstellung von Christoph Besters,
der sich um einen Stellvertreterposten zum VV-Vorsitz bewarb, keine
Fortsetzung.
So setzte sich der Thüringischer KZV-Vorsitzende Rommel klar
gegen den Hamburger KZV-Chef Banthien durch, ebenso wie der stellvertretende
KZV-Baden-Württemberg Vorsitzende Christoph Besters gegen den
Westfalen-Lippinischen VV-Vorsitzenden Koch.
Ohne Gegenkandidat trat der Bayerische Zahnarzt Wiedenmann als Kandidat
für einen VV-Stellvertretervorsitz an, er erhielt denn auch
das beste Wahlergebnis aller drei VV-Vorsitzenden.
Dienstverträge
Wesentlich höheren Diskussionsbedarf bedingte die Diskussion
der Dienstverträge, die durch den Wahlausschuss vorgestellt
wurden. Zahlreiche Details, vor allem die finanziellen Auswirkungen
der Verträge betreffend, wurden angesprochen. Bestandteil der
Diskussion waren satzungsrechtliche Details, in die sich die VV
durch einen Antrag auf Schluß der Rednerliste selbst manövriert
hatte und die zu einem durchaus unüblichen Rede-Gegenrede-Ablauf
führte, in der der KZBV-Justitiar eine durchaus kritisch beurteilte
Stellungnahme abgab, die von zahlreichen Delegierten nicht geteilt
wurde.
Letztendlich fanden die Dienstverträge eine breite Mehrheit
der Vertreter der KZBV.
Vorstandswahlen
Mit höchstem Interesse und mit spürbarer Spannung begannen
die Wahlen zum Vorstand der KZBV, bei den Vorschlägen betonten
alle Redner, dass die Arbeit des bisherigen Vorstandes als sehr
erfolgreich zu werten sei und bedauert wurde, dass dieses Führungsteam
sich zwischenmenschlich so getrennt habe, dass ein Weiterarbeiten
unmöglich sei.
Hintergrund war das Antreten der Kollegen Pochhammer/ Esser und
Buchholz als ein Team auf der einen Seite und das von Dr. Jürgen
Fedderwitz, dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden, mit dem Kollegen
Diedrich (Rheinland-Pfalz) auf der anderen Seite.
Das bisherige KZBV-Führungstrio hat sich hiermit sichtbar auseinanderdividiert,
ein Prozess der seit vielen Jahren mit steigernder Intensität
zu beobachten war.
Im ersten Wahlgang bewarben sich Fedderwitz und Esser,
die Stimmenauszählung erbrachte eine waschechte Sensation -
Jürgen Fedderwitz hatte mit 30 zu 29 Stimmen die Nase vorn
und war gewählt.
Folge: Ratlosigkeit und Schockstarre im Esser-Lager, der eine zweieinhalbstündige
Auszeit auf Bitten der Delegierten der KZV Baden-Württemberg
folgte. Teilweise hektische Verhandlungen mit wechselnden Teilnehmer
erbrachten zum frühen Abend lediglich das Ergebnis, das die
drei bisherigen KZBV-Vorsitzenden wieder miteinander ins Gespräch
kamen und eine Bedenk- und Verhandlungszeit bis zum nächsten
Morgen erbaten.
"Bei den gestrigen Wahlen gab es einen Gewinner
und einen Verlierer - der Gewinner ist Jürgen Fedderwitz und
der Verlierer bin ich!"
Mit diesen Worten präsentierte Wolfgang Esser das Ergebnis
der nächtlichen Unterredungen - Esser und Buchholz treten nun
doch an und wollen das alte Team wiederbeleben. Jürgen Fedderwitz
soll bis Herbst 2013 Vorstandsvorsitzender sein und dann von Wolfgang
Esser abgelöst werden.
Eine sehr große Mehrheit der Delegierten schloss sich diesem
Kompromiss an und wählte Esser und Buchholz mit jeweils 46
Stimmen deutlich, auch Fedderwitz (auf Vorschlag Essers) wurde anschliessend
mit 42 Stimmen als Vorstandsvorsitzender bestätigt.
Weitere Wahlen
Nach den Wahlen der Vorstandsmitglieder standen eine ganze Reihe
weiterer Wahlen an:
a) Wahlausschuss für die Legislaturperiode 2011-2016
b) Wahl des Kassenprüfungs- und Haushaltsauschusses
c) Wahl der Vertreter der Zahnärzte im Gemeinsamen
Bundesausschuss
d) Wahl der Vertreter der Zahnärzte im Bewertungsausschuss
e) Wahl der Vertreter der Zahnärzte im Bundesschiedsamt
Obschon im Vorfeld - u.a. auch unter dem Gesichtspunkt des Proporzes
- in der Zusammensetzung verhandelt, gab es unter den Eindruck des
VV-Verlaufs einzelne Änderungen.
Dr. Georg Bach, Freiburg im Breisgau
HOCH
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